
HIV und Impfen – 2. Auflage
Die 2. Auflage der Patientenbroschüre bietet Ihnen wichtige Informationen zum Thema "Impfen" im Allgemeinen. Darüber hinaus erfahren Sie, was speziell HIV-Patienten bzgl. Impfungen beachten sollten.
Bei HIV-Patienten ist ein besonders umfassender Impfschutz wichtig. Schwere Infektionskrankheiten sollten vermieden werden, um das Immunsystem und den Körper neben der HIV-Infektion nicht zusätzlich zu belasten.
Empfohlene Impfungen sollten frühzeitig nach der Diagnose der HIV-Infektion und bei guter Immunfunktion vorgenommen werden. Lassen Sie sich hierzu von Ihrem HIV-behandelnden Arzt genau beraten. Berücksichtigen Sie folgende Besonderheiten für Impfungen von HIV-Positiven:
- Der Immunstatus muss vor einer Impfung unbedingt berücksichtigt werden. Als wichtigster Indikator wird hier die CD4-Zellzahl herangezogen.
- Bei Patienten mit bestehender Immunschwäche ist mit verringertem und verkürztem Impfschutz zu rechnen. Außerdem kann der Impferfolg abhängig vom Immunstatus eingeschränkt sein. Bei CD4-Zahlen unter 100/μl gibt es meist keinen Impferfolg.
- Totimpfstoffe können bei symptomatischer als auch bei asymptomatischer HIV-Infektion eingesetzt werden.
- Lebendimpfstoffe dürfen bei schwerer Immunschwäche nicht eingesetzt werden.
- MMR-Impfstoff, wenn CD4-Zellen > 200/μl
- Varizellen-Impfstoff, wenn CD4-Zellen ≥ 25 % der Gesamtlymphozytenzahl
- Nach der Impfung ist vorübergehend eine Erhöhung der Viruslast möglich. Die Impfung hat aber keinen negativen Einfluss auf die Entwicklung der HIV-Erkrankung.
- Das Risiko von Nebenwirkungen ist bei manchen Impfungen erhöht.
- Auch Partner von HIV-Positiven, AIDS Hilfe-Mitarbeiter und Mitarbeiter in Gesundheitsberufen sollten ihren Impfstatus regelmäßig aktualisieren.1
Lassen Sie sich von Ihrem HIV-behandelnden Arzt über den für Sie richtigen Impfschutz beraten.
1. Schelling S. & Sanftenberg L. (2016): STIKO-Empfehlungen – was ist neu? Hivandmore 04/2016
![]() |
Patienteninformation – Ausgabe 1 (2. Auflage) |